Wie funktionieren unsere Druckverfahren?
Generell wird zwischen zwei verschiedenen Druckverfahren unterschieden: dem Offsetdruck und dem Digitaldruck.
Offset-Druck
Offsetdruck wird hauptsächlich für sogenannte Akzidenzdrucke, also Bücher, Zeitungen oder Werbemittel genutzt.
Produktionstechnisch und qualitativ ist er momentan am ausgereiftesten.
Beim Offsetdruck wird die Farbe über eine Druckform oder-platte zuerst auf einen Gummituchzylinder und dann auf den Bedruckstoff, also zum Beispiel Papier oder Karton, übertragen. Das beruht auf physikalische Reaktionen von Fett und Wasser:
Die Teile, die mit dem Druckbild belichtet sind, ziehen die fetthaltige Druckfarbe an. Die unveränderten Bereiche werden mit einer Mischung aus Wasser und Feuchtmitteln benetzt und nehmen keine Farbe an.
Jede Offsetdruckmaschine besitzt für jede Farbe ein sogenanntes Druckwerk. Darin befinden sich ein Farb- und Feuchtwerk, die jeweils Druckfarbe und Feuchtmittel abgeben. Außerdem gibt es einen Druckplatten-Zylinder, auf den die Druckplatte gespannt wird, sowie ein Gummituch- und einen Gegendruck-Zylinder, die das Druckbild auf den Bedruckstoff übertragen.
Bevor gedruckt werden kann, wird die Maschine gerüstet: die Druckplatten werden in die Zylinder eingespannt, die Farbe eingefüllt und das Farb- und Feuchtwerk eingestellt. Diese Rüstung findet immer statt – egal ob 1 Exemplar oder 50.000.
Vorteile:
- Sehr große Druckformate möglich: üblicherweise 52 x 72 cm oder 72 x 102 cm; Es gibt auch Maschinen mit einem Format bis zu 151 x 205 cm.
- Durch den Einsatz rotierender Zylinder kann in sehr hoher Geschwindigkeit produziert werden.
- Durch die immer vorhandenen Rüstkosten (Plattenbelichtung, Einfahren der Maschine) eignet sich der wirtschaftliche Einsatz des Offsetdrucks normalerweise ab eine Auflage von ca. 1.000 Exemplaren/Auftrag.
- Gleichmäßige Farbdeckung, besonders bei Flächen
- Keine bzw. kaum Einschränkungen bei der Papierauswahl
- Druck mit mehr als vier Farben oder Sonderfarben möglich
- Spezielle Formen der Veredelung inline möglich (z.B. UV-Lack)
- Stückpreise bei hohen Auflagen sehr günstig
Digitaldruck
Seit den 1990ern wird der Digitaldruck immer beliebter – vor allem bei den heimischen Desktop-Druckern. Der Begriff „Digitaldruck“ bezeichnet generell das Übertragen von Datei auf Papier. Anders als beim Offset-Druck braucht man hier keine Druckform. Beim Digitaldruck gibt es verschiedene Techniken wie z.B. den Laserdruck:
Eine sogenannte Bildtrommel (A) wird durch eine Ladekorona (B) elektrostatisch negativ geladen. Mit einem Laserstrahl (C) überträgt sie die Ladung auf die Teile, an denen kein Toner (D) haften bleiben soll. Durch elektrostatische Prozesse wird der Toner an den Bedruckstoff (also das Papier, E) angebracht. Übriger Resttoner wird mithilfe einer Bürste (F) entfernt und eine Walze reinigt die Bildtrommel.
Danach wird der Bedruckstoff erwärmt, damit der Toner dauerhaft hält (G).
Vorteile:
- Durch die im Vergleich zum Offsetdruck nicht vorhandenen Rüstkosten sehr günstige Preise bei Kleinauflagen möglich.
- Produktion ab 1 Stück möglich.
- Stückzahlgenaue Produktion möglich.
- Personalisierungen möglich, jeder Druckbogen kann anders sein.
- Kurze Produktionszeiten, da keine Trocknung notwendig ist. Der Druckbogen lässt sich direkt nach dem Druck weiterverarbeiten.
Wann lohnt sich welches Druckverfahren?
Generell lohnt sich bei Auflagen bis rund 500-750 Exemplaren der Digitaldruck. Offsetdruck ist bei einer Auflage ab 1.000 Exemplaren vorteilhaft.
Wird eine Sonderfarbe benötigt, kommt man derzeit nicht am Offsetdruck vorbei. Trotzdem arbeiten Hersteller immer weiter an neuen Digitaldruckmaschinen mit immer besserer Qualität und mehr Möglichkeiten. Digitaldruck nähert sich dem Offsetdruck also immer weiter an.